Hausmannskost

Hausmannskost
Haus:
Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. hūs, got. in gudhūs (»Gotteshaus«), engl. house, schwed. hus gehört zu der weit verästelten Wortgruppe der idg. Wurzel *‹s›keu- »bedecken, umhüllen« (vgl. Scheune).
Eng verwandt sind im germ. Sprachbereich die unter Hose und Hort behandelten Wörter. – Das Wort »Haus«, das heute im Allgemeinen ein Gebäude bezeichnet, das Menschen zum Wohnen dient, hat in Zusammensetzungen umfassenderen Sinn, beachte z. B. »Bankhaus, Maschinenhaus, Spritzenhaus, Warenhaus«.
Alt ist auch die Verwendung von »Haus« im Sinne von »Hauswesen« und von »Familie«. Abl.: hausen (mhd. hūsen, ahd. hūsōn »wohnen, sich aufhalten; beherbergen; wirtschaften«; seit dem 14. Jh. auch in der Bedeutung »übel wirtschaften; sich wüst aufführen«; beachte mhd. behūsen »mit einem Haus versehen; besiedeln; beherbergen«, älter nhd. behausen, dazu Behausung »Obdach, Unterkunft«; hausieren »von Haus zu Haus Handel treiben« (15. Jh.; Mischbildung mit roman. Endung, wie z. B. »glasieren, halbieren, hofieren«), dazu Hausierer »von Haus zu Haus ziehender Händler« (16. Jh.); Häusler »Dorfbewohner, der nur ein Haus, aber kein Feld hat« (17. Jh.); häuslich, schweiz. hauslich (mhd. Adverb hūslīche »ein Haus‹wesen› besitzend, ansässig«), dazu Häuslichkeit (16. Jh.); Gehäuse (s. d.). Zus.: hausbacken ( backen); Hausdrachen ( Drache); Hausflur (18. Jh.); Hausfrau (mhd. hūsvrou‹we› »Herrin im Haus; Gattin«); Haushalt (17. Jh.; das Substantiv ist aus dem Verb »haushalten« rückgebildet); haushalten (frühnhd. haushalten ist aus mhd. hūs halten »das Haus bewahren« zusammengerückt), dazu Haushälter (16. Jh.), haushälterisch (18. Jh.); Hausherr (mhd. hūsherre »Hausherr; Hausvater; Hausverwalter«); hausmachen (18. Jh.; zunächst im 1. Part. »hausmachend« »im eigenen Hause hergestellt, für den Hausbedarf gemacht«, beachte auch »Hausmacherwurst« und dgl.); Hausmann »den Haushalt führender ‹Ehe›mann« (mhd. hūsman »Hausherr; Hausbewohner; Mietsmann; Burgwart«), dazu Hausmannskost »handfeste Kost« (16. Jh.); Hausputz ( putzen); Hausrat (mhd. hūsrāt »das für einen Haushalt erforderliche Gerät«; zum zweiten Bestandteil Rat); Hausstand (17. Jh.); Haussuchung (16. Jh.; mhd. hūssuochunge bedeutete dagegen »Hausfriedensbruch«); Haustier (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Hausmannskost — Sf std. stil. (15. Jh.) Hybridbildung. Ähnlich wie bei hausbacken gilt die Kost, die für die eigene Familie bereitet wird, als einfach, aber nahrhaft.    Ebenso nschw. husmanskost, nnorw. husmannskost. deutsch s. Haus, s. Mann, s. Kost …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Hausmannskost — Als Hausmannskost (Bildung aus dem 16. Jahrhundert zu mittelhochdeutsch hūsman, „Hausherr, Hausbewohner, Mietmann, Burgwart“) werden deftige, nahrhafte und traditionell zubereitete Gerichte bezeichnet. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ist …   Deutsch Wikipedia

  • Hausmannskost — 1. Hausmannskost – die beste Kost. 2. Hausmannskost – gesunde Kost. 3. Hausmannskost schmecket wohl. – Eiselein, 289; Simrock, 4456; Reinsberg II, 150; Braun, I, 1190 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Hausmannskost — die Hausmannskost (Aufbaustufe) einfaches, nahrhaftes Essen Beispiel: Ich bin ein großer Fan von herzhafter Hausmannskost …   Extremes Deutsch

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  • Hausmannskost — Haus|manns|kost 〈f.; ; unz.〉 einfaches, aber schmackhaftes u. kräftiges Essen [zu Hausmann = Hausvater; „Nahrung, wie sie ein Hausvater den Seinen bereiten lässt“] * * * Haus|manns|kost, die: einfaches, kräftiges Essen: trotz seiner Vorliebe für… …   Universal-Lexikon

  • Hausmannskost — Huusmannskoss (de) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Hausmannskost — Haus|manns|kost …   Die deutsche Rechtschreibung

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